Schupra Day – 5. & 6. Mai 2023

Der 1. Schupra Day hat am 5. und 6. Mai 2023 an der HfM Karlsruhe stattgefunden und war ein voller Erfolg! Hier folgen Impressionen zu den beiden Tagen und verschiedenen Workshops.

Den Info Flyer mit Auflistung aller Workshops findet ihr hier.

Tagesplan am 5. Mai 2023

Workshops mit folgenden Referent:innen: Prof. Stephan Görg, Prof. Franz-Joseph Hauser, Prof. Lorenz Kellhuber, Jens Kratzenberg, Prof. Wolfgang Mayer, Katharina Moos, Linda Oppermann, Prof. Laurens Patzlaff, Ania Paz, Christian Roos, Maruan Sakas, Uta Schlegel, Prof. Peter vom Stein

Begrüßung: 10:30 Uhr

Kurse 1 – 4: um 11:00 Uhr und 12:00 Uhr

1.) Prof. Franz Josef Hauser (Wien): Entwicklung auditiver Kompetenzen im Klavierpraxisunterricht

Eine zeitgemäße klavierpraktische Ausbildung orientiert sich am stetigen Auf- und Ausbau eines individuellen musikalischen Handlungsrepertoires. Dafür ist es erforderlich, musikalische Strukturen, aber auch interpretatorische Aspekte genau vorauszuhören, um sie in weiterer Folge authentisch und mühelos am Klavier umzusetzen. Dieser besondere auditive Prozess (inneres Hören) bildet dabei Grundlage und Voraussetzung für musikalisches Aneignen und Verinnerlichen und fördert ein intensiveres Erleben sowie ein differenzierteres analytisches Verständnis von musikalischen Inhalten und Strukturen. Im Vortrag werden methodische Aspekte und praktische Zugänge zum Erwerb auditiver Kompetenzen vorgestellt – vor allem in Bezug auf die Begleitung populärer Musik am Klavier sowie auf den Einsatz von Filmmusik im Klavierpraxis- und Schulunterricht.

2.) Katharina Moos (Mainz): „Ich konnte nicht üben, weil…“ – Wie Üben auch ohne Klavier  geht

Viele Studierende geben als Grund für mangelnde Übung an, dass sie an einem Ort ohne Klavier gewesen seien – allerdings bieten sich im schulpraktischen Klavierspiel auch Übetechniken an, für die auf das Klavier verzichtet werden kann und teils sogar darauf verzichtet werden sollte. Der Workshop betrachtet verschiedene Zieldimensionen des Übens und stellt an Praxisbeispielen Übestrategien vor, die das Schupraspiel abseits des Klaviers verbessern können. Dazu zählen neben mentalen Strategien auch musikalische Analyse, Übungen zur Koordination, Dirigat sowie sprachliche, physikalische und psychologische Ansätze.

3.) Prof. Stephan Görg (Köln): Üben im Flow

Wie schön wäre es, wenn das Üben am Klavier immer öfters 

–        relativ leicht und mühelos

–        kreativ improvisatorisch

–        in hoher Konzentration, Raum und Zeit vergessend

–        mit klarem Focus

–        musikalisch im Fluss

–        mit einem gesunden Verhältnis von Spannungs- und Entspannungsprozessen stattfinden könnte.

All das sind Merkmale eines Flow Zustandes. In diesem Workshop sollen anhand von drei exemplarischen Übefeldern (Erarbeitung von Groovepatterns, pentatonischen Modi, Akkordstrukturen) Impulse für das pianistische Üben im Flow gegeben werden.

4.) Christian Klaus Roos (Mannheim): Volksliedbegleitung nach Schubert & Co.

Inhalt bzw. Ziel:  Intonation und Begleitung von Volksliedern im Stil des 19. Jhdts.

Während uns beim Begleiten von Pop-Songs die Aufnahmen des jeweiligen Originals als erste und wichtigste Bezugs- und Inspirationsquelle zur Verfügung stehen, können wir beim Volksliedspiel leider nicht auf vergleichbare Quellen zurückgreifen. Wohl aber steht uns in den Liedkompositionen und -arrangements von Schubert, Schumann, Brahms u.a. ein riesiger Fundus an großartigen Ideen und Techniken zur Verfügung, auf den wir beim Volksliedspiel zurückgreifen können.

Wie dabei vorgegangen werden kann, soll im Workshop an ausgewählten Beispielen exemplarisch gezeigt und praktisch geübt werden. 


Kurse 5 – 8: um 14:30 Uhr und 15:30 Uhr

5.) Uta Schlegel (Berlin): Probenmethodisches Klavierspiel im Chor

Wir erlernen die pianistischen Grundfertigkeiten zur Gestaltung der
Chorprobe, als da wären: begleitetes Einsingen, Satzvarianten für die Einstudierung der Stimmen,
Auswahl dazu geeigneter Patterns anhand einiger Chorsätze

6.) Jens Kratzenberg (Köln): „Liedbegleitung am Klavier – Grundlagen und Modelle“

Lieder ohne Noten nach Gehör spielen und begleiten zu können ist der Wunsch vieler Musizierender, die das Klavierspielen erlernen wollen oder es bereits beherrschen. Die Komplexität des Themas ist ihnen dabei oft nicht bewusst: Zu den pianistischen Fertigkeiten gesellen sich grundlegendes Wissen über den Aufbau von Akkorden sowie deren sicheres Spiel und schließlich die Fähigkeit, spontan passende Harmonien zu Liedmelodien zu finden. Stiltypische Begleitpattern sowie abwechslungsreiche Vor-, Zwischen- und Nachspiele runden die flexible Spielweise eines improvisatorischen Liedbegleiters ab. All diese Fertigkeiten werden in diesem Lehrwerk eingeübt, indem eine Abfolge von Lernschritten vorgestellt und diese auf immer schwieriger werdende Liedmelodien angewendet wird.

7.) Prof. Lorenz Kellhuber (Dresden): Konzeptuelle Improvisation/Zugänge zur Improvisation

Aufbau und Ausbau der eigenen improvisatorischen Fähigkeiten durch harmonische, rhythmische und stilistische Erweiterung im Spiel, am Beispiel von gängigen Akkordverbindungen bzw. harmonischen Verbindungen. Stilsichere, improvisierte (Re-)Harmonisierung von Melodien z.B. an Hand von bekannten Songs aus dem Great American Songbook.

8.) Maruan Sakas (München)/ Prof. Peter vom Stein (Dresden): 1/16 Grooves – „Hand to Hand“

In diesem Workshop werden anhand geeignter Songs „Hand-to-Hand“-Techniken vorgestellt, mittels derer man von kleineren Fills bis zu kompletten 16tel-Grooves Bewegungsformen auf dem Klavier gestalten kann. Ausgangspunkte für das Spielen von Hand-to-Hand-Grooves können Gitarrenschlagmuster und Schlagzeug-Bass-Patterns sein, es soll aber auch versucht werden, eigene gut klingende 16tel-Grooves zu entwickeln.


Kurse 9 – 12: um 17:00 Uhr – 18:15 Uhr

9.) Linda Oppermann (München): Empowerment für Frauen (geschlossene Veranstaltung für Frauen)

Viel zu oft zweifeln wir Frauen an unseren Fähigkeiten, machen uns selber klein und sind ständig verunsichert. Um mit einer Klasse zu musizieren, bedarf es allerdings einer gewissen Ausstrahlung und Sicherheit. Hier lernst Du, wie Du auf jedem Niveau eine Gruppe vom Klavier aus zum Singen anleitest – und wie Du Deine Angst vor „der Bühne“ und vor „Fehlern“ hinter Dir lässt!

10.) Ania Paz (Berlin): Improvisation am Klavier – Dialog zwischen Bass Patterns und melodischer Improvisation in Jazz und lateinamerikanischen Stilrichtungen.

Das Ziel des Workshops ist die Entwicklung der rhythmischen und harmonischen Unabhängigkeit beim Improvisieren. Weiterhin wirkt die rhythmische Grundlage des Basses auf die Konstruktion melodischer Ideen aus, die den unterschiedlichen Stilistiken entsprechen. Abschließend werden wir uns mit einigen Klangkombinationen und harmonischen Elementen der Stile beschäftigen.

11.) Prof. Wolfgang Mayer  (Saarbrücken):  Rhythm is it!

Bausteine afro-amerikanischer Musik und ihre Bedeutung zum Verständnis sogenannter Patterns moderner Stile und stilgerechtem Spiel von Liedern/Songs der Popularmusik

Patterns moderner Stile geben zwar aufgrund ihrer stiltypischen Merkmale – insbesondere ihrer “ungewohnten” und durchaus motivierenden Offbeat-Phrasierung – den Spielerinnen und Spielern das Gefühl, einen Stil im doppelten Sinne “zu begreifen”. Das Fehlen von Hinweisen aber, z.B. woher ihre musikhistorischen und musikpraktischen Wurzeln stammen oder wo ihre stilübergreifenden strukturellen Gemeinsamkeiten liegen, verhindern in der Praxis oftmals entscheidende Lernfortschritte bei der Übertragung auf neu zu erarbeitende Stücke.

12.) Prof. Laurens Patzlaff  (Lübeck): Kadenz-Improvisation nach historischen Vorbildern

Improvisiertes Kadenzspiel als Grundlage der Improvisation hat eine lange historische Tradition. An Beispielen von C.P.E. Bach, Beethoven, Czerny und Liszt wird das Improvisieren von kurzen Präludien, Rezitativen, Pattern und kleinen Fantasien geübt. Mit dem gelernten Material soll außerdem eine musizierpraktische Verbindung zum improvisierten Liedspiel hergestellt werden.


Konzert mit Preisträger:innen – Bundeswettbewerb Schulpraktisches Klavierspiel 2022

Imke Hagedorn, Felix Müller und Johannes Schmincke und Studierende der HfM Karlsruhe

Konzert Beginn: 19:30 Uhr

Verantwortlich für die Organisation: Prof. Christopher Miltenberger und Manfred Kratzer

AK Karlsruhe (Prof. Stephan Görg, Prof. Franz-Joseph Hauser, Manfred Kratzer, Matthias Läzer, Prof. Christopher Miltenberger, Prof. Laurens Patzlaff, Linda Oppermann, Prof. Tobias Usbeck, Philipp Weiß)

Tagesplan am 6. Mai 2023

Sitzung AG Schulpraktisches Klavierspiel (intern)